Unsere Ayurvedahotels

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Unsere Ayurvedahotels haben unterschiedliche Schwerpunkte, aber eines ist allen gemein: Sie bieten mehr an als nur Wellnessayurveda. Wenn Sie eine echte Ayurvedakur in kompetenten Händen verbringen wollen, können wir Ihnen jedes einzelne Hotel hier empfehlen.

Für interessante Informationen rund um Ayurveda lesen Sie bitte unter den Reisen weiter. Dort finden sie auch eine Auflistung aller gängigen ayurvedischen Therapieformen und deren Wirkung

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Rundreise durch Nordindien mit Yoga & Meditation in 11 Tagen

Delhi | Haridwar | Rishikesh | Chandigarh | Amritsar | Dharamsala | Delhi 

Reisetermin: 01.06.18 - 11.06.2018

Highlights:

  • Rundreise + Yoga + Meditation in den göttlichen Orten Nordindiens 
  • Beratungssession mit einem indischen Yoga-Lehrer zum Thema Yoga und Heilung von Erkrankungen 
  • Besuch der Grenzschließungszeromonie in Wagah/Amritsar (Indische/Pakistanische Grenze) 
  • Besuche buddhistischer Klöster in Dharamasala, sowie Tempel und Ashram in Rishikesh 
  • Abendessen in Delhi mit anschließender Show traditioneller indischer Tänze 
  • Soft Trekking in Dharamsala und Rishikesh 
  • Ausflüge zu lokalen Dörfern rund um Rishikesh 
  • Ausflug zu den majestätischen Gebirgszügen des Himalaja 

 ab 1.809 € p.P. (inkl. Flug)  Verfügbarkeit anfragen >>>      

   

Ganges in Rishikesh, Indien
Ganges in Rishikesh, Indien
Vishnutempel in Rishikesh, Indien
Vishnutempel in Rishikesh, Indien

Diese Reise führt uns durch zwei sehr kontrastreiche Staaten Indiens: Uttar Pradesh und Punjab. Sie verbringen intensive Yogastunden und Meditationen in den stillen Ausläufern des Himalayas und an den Ufern des Ganges, eingebettet in grüne Weidenwälder, in den berühmten Städten Haridvar und Rishikesh. Rishikesh, ein bedeutender Ort für die Geistesentwicklung, an dem Sie die Einheit von Geist, Seele und Körper spüren können. Weit weg von der täglichen Hektik erwartet Sie hier nicht nur eine bezaubernde Natur, sondern auch die Betrachtung einer zukunftsweisenden Lebensweise. Die Reise konzentriert sich auf den Erhalt und die Einheit von Körper, Geist und Seele.


Mit unseren täglichen Übungseinheiten im Yoga und in der Meditation spüren wir in unsere weibliche Urkraft, in unsere Kraft in uns. Wir verbinden unsere äußere Reise mit unserem inneren Erleben. In den morgendlichen Asanas (Körperübungen) dehnen und kräftigen, aktivieren wir unseren Körper. Der Fokus liegt auf der bewussten Atmung. Der Geist wird ruhig und klar. Übungen aus Pranayama (Atemübungen) sowie Meditationen am Abend bringen uns immer mehr in Einklang mit uns, und lenken unsere Achtsamkeit Schritt für Schritt von außen nach innen. Sie spüren in sich hinein, in sich zu lauschen, und ihre inneren Sinne zu spüren. Ein Gefühl von Wohlsein, Leichtigkeit, Fühlen und Ankommen sowie ganz tiefer Ruhe entsteht, und verschafft Ihnen Zugang zu Ihren eigenen Kraftquellen, zu sich selbst. Tief in sich eintauchen, Ruhe spüren, und bei sich ankommen, dem eigenen Körper und die eigene Ruhe finden. Ein Gefühl, völlig in dem aufzugehen, was man tut.

1.06.18 / 1. Tag: Flug Frankfurt ~ Delhi (Flug mit AI um 21:30 – 09:35) 

Wir treffen uns im Flughafen Frankfurt 2 Stunden vor dem Abflug, um 19:30. Gruppen-Check-In. Flug nach Indien.  

2.06.18 / 2. Tag: In Delhi

Ankunft in Delhi. Unser Vertreter empfängt Sie am Flughafen und bringt Sie via Transfer zum Hotel. Einweisung in das gesamte Programm, Vorstellung der Yoga-Lehrerin. Nach einer Erfrischung unternehmen Sie eine Stadtrundfahrt mit Besuch des Qutb Minar, Humayun Grabmal, India Gate, Haus des Präsidenten, Mahatma Gandhi Memorial und Jama Masjid. Am Abend genießen Sie eine tolle Show: Indische Tänze und Abendessen im Chor Bizzaare Restaurant. Die „Dances of India Show“ präsentiert Volkstänze aus verschiedenen Bundesstaaten Indiens: Jammu und Kaschmir, Punjab, Rajasthan, Chhatisgarh, Assam, Goa, Kerala und mehr. Übernachtung in Delhi.

3.06.18 / 3. Tag: Delhi ~ Haridwar (Zug 06:55 - 11.22 Uhr) - Rishikesh (27 km /ca. 45 Min.) 

Am frühen Morgen Transfer zum Bahnhof. Sie besteigen den Zug nach Haridwar. Nach der Ankunft in Haridwar besuchen wir  Tempel der Manasa Devi, zu dem eine Seilbahn führt. Transfer zum Hotel in Rishikesh. Yoga-Unterricht mit anschließender Meditation. Abendessen und Übernachtung in Rishikesh.

4.06.18 / 4. Tag: In Rishikesh

Am frühen Morgen werden Sie im Yoga-Zentrum erwartet, dort Yoga-Unterricht zur Entspannung von Körper und Geist gefolgt von Atemtechniken und Dehnübungen. Anschließend Frühstück. Ausflug zu den Vashisth Höhlen von Rishikesh. Am Abend im Haus Yoga und traditionelle Meditations-Session – ein Yogalehrer kommt hinzu. Aarti - Abendgebete und  Licht-Zeremonie. Der Tag endet mit einer Mahlzeit und Übernachtung in Rishikesh.

5.06.18 / 5. Tag: In Rishikesh

Am frühen Morgen starten Sie in den Tag mit Yoga-Unterricht gefolgt von Atemtechniken und Themen zur Yogaphilosophie. Nach einem gehaltvollen Yoga Frühstück Ausflug zu den lokalen Dörfern um Rishikesh und einem Soft-Trekking für die ganze Gruppe. Am Abend Möglichkeit zum Besuch einer Meditations-Session. Mahlzeit und Übernachtung in Rishikesh.

In Rishikesh bleibt Ihnen genügend Zeit, den Ort und die Energie dieses magischen Ortes zu erleben. 

6.06.18 / 6. Tag: Rishikesh ~ Chandigarh (230 Km / ca. 4,5 Std.)

Der Morgen startet mit Yoga-Unterricht. Nach dem Frühstück fahren Sie weiter nach Chandigarh. Es wartet eine Halbtagestour zur Stadt Chandigarh. Sie sehen Orte wie Rock Garten, Sukhana-See und Rosengarten. Nach der Ankunft in Chandigarh checken Sie in das Hotel ein. Am Abend Meditations-Session, Abendessen und Übernachtung in Chandigarh.

7.06.18 / 7. Tag: Chandigarh Amritsar (245 Km / ca. 4,5 Std.)

Am frühen Morgen begrüßt man Sie im Yoga-Zentrum zum Yoga-Unterricht. Nach dem Frühstück fahren Sie weiter zur heiligen Stadt Amritsar. Am Nachmittag Besichtigung der Stadt Amritsar mit Besuch des Goldenen Tempel – mit dem Allerheiligsten Sikh-Schrein, Jalianwala Bagh. Sie erleben die Grenzschließungszeremonie in Wagah. Der Tag endet mit Abendessen und Übernachtung in Amritsar.

8.06.18 / 8. Tag: Amritsar ~ Dharamsala (195 Km / ca. 6,5 Std.)

Starten Sie den Tag mit einem entspannenden Yoga-Unterricht. Nach dem Frühstück fahren Sie weiter nach Dharamsala, dem heiligen Sitz des Dalai Lama, der sich auf einem hochgelegenen Abhang am Oberlauf des schönen Kangra-Tales befindet. Auch wenn die Stadt von der tibetischen Gemeinschaft beherrscht wird, blieben der koloniale, britische Lifestyle und der Eifer erhalten. Nachmittags halbtägiger Besuch von Dharamsala, Besuch des Bagsu Tempel, den tibetischen Klöstern des Dalai Lama und des tibetischen Basars. Der Tag endet mit Abendessen und Übernachtung in Dharamsala.

9.06.18 / 9. Tag: In Dharamsala 

Morgens und Abends genießen Sie Yoga und Meditation. Soft-Trekking am Nachmittag. Abendessen und Übernachtung in Dharamsala.

10.06.18 / 10. Tag: Dharamsala ~ Amritsar (195 km / ca. 6,5 Std.) - Delhi (Zug 17:00 - 22:50 Uhr)

Am frühen Morgen Yoga-Unterricht. Nach dem Frühstück Abfahrt zum Bahnhof von Amritsar. Dort besteigen Sie den Zug nach Delhi, der um ca. 17.00 Uhr abfährt. Nach der Ankunft am Bahnhof in Delhi Transfer zum Hotel. Anschließend Abendessen und Übernachtung in Delhi.

11.06.18 / 11. Tag: Delhi (Abflug/Flug AI 13:45 – 18:40 Direktflug)

Wir verbringen unsere letzte gemeinsame Yogastunde dieser Reise, die die wunderschönen Begegnungen und Erlebnisse dieser einzigartigen Reise abrundet. Danach Frühstück und Transfer zum Flughafen für den Internationalen Flug zurück in das Heimatland. Je nach Wunsch kann diese Reise mit Badeurlaub in Goa, oder Ayurveda Programm in Kerala verlängert werden. Wir wünschen euch eine angenehme Rückreise.


Inklusivleistungen:

  • Internationaler Flug Frankfurt - Delhi - Frankfurt
  • Indisches Visum 
  • Unterkunft im DZ mit Frühstück und Abendessen
  • Transfer ab / bis Flughafen Delhi
  • Klimatisiertes Fahrzeug auf der kompletten Tour lt. Tourbeschreibung
  • Tickets für die Zugfahrt auf der Strecke Delhi - Haridwar / Amritsar - Delhi im „Executive Class“ im klimatisierten Wagon
  • Besichtigung von Sehenswürdigkeiten laut Programm
  • Alle Eintrittsgelder für Sehenswürdigkeiten laut Programm
  • Einsatz einer deutschsprachigen Reiseleitung während der Reise
  • Soft Trekking in Dharamsala
  • Soft Trekking in Rishikesh
  • Ausflug zu den Vashisth Höhlen von Rishikesh 
  • Ausflüge zu lokalen Dörfern rund um Rishikesh mit der Möglichkeit ländliche Einheimische kennenzulernen und damit zum verantwortungsvollen Tourismus beizutragen
  • Besuch von unterschiedlichen Tempel und Ashrams in und um von Rishikesh sowie in der Region
  • Ausflug zum Hügel Kunjapuri in Rishikesh, um die majestätischen Himalaja Gebirgszüge 
  • Alle anfallenden Steuern

Nicht eingeschlossene Leistungen:

  • Foto- / Videokamera Gebühren
  • Trinkgelder
  • persönliche Ausgaben
  • Visum für Indien (dieses können Sie für 100€ p.P. bei Travel Mart TM erwerben)

Stornierungsbedingungen:

  • 60 - 46 Tage vor Anreise: keine Kosten
  • 45 – 32 Tage vor Anreise: 50% des Reisepreises
  • 31 Tage vor Anreise: 100% der Kosten

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Ayurveda - Wissenschaft und Lebenseinstellung

Ayurveda heißt wörtlich übersetzt “Lebensweisheit” oder “Lebenswissenschaft”. Ayurveda ist eine Mischung aus Erfahrungswerten und Philosophie, die sich im Laufe der Jahrtausende entwickelt hat. Sie haben richtig gelesen - Jahrtausende. Es ist nicht bekannt wie alt Ayurveda tatsächlich ist, aber die ältesten Aufzeichnungen sollen 3.000 Jahre alt sein. Die Forschung ist sich nicht so ganz einig, aber es gibt Hinweise, dass der Ursprung von Ayurveda 5.000 Jahre in der Vergangenheit liegt. Ayurveda vereint also Erfahrung und Wissen aus fünf Jahrtausenden.  

Das Geheimnis der Ayurveda 

Den mythologischen Ursprung von Ayurveda darf sich Dhanvantari, der Arzt der Götter und Ursprung aller Heilkunst, auf die Fahnen schreiben. Tatsächlich stammt sie aus der vedischen Hochkultur Altindiens. Zuerst ging es darum mit Zauberformeln Dämonen zu bekämpfen, die die Menschen heimsuchten. Daraus entwickelte sich allmählich die Lehre des Ayurveda. Ayurveda wird im Folgenden sehr bewusst aus Sicht der westlichen Welt erklärt und es finden sich einige Vergleiche, die man in einem originalen Ayurvedatext sicher nicht machen würde. Der Text erhebt keinen Anspruch auf Wissenschaft, sondern will nur eine nicht ganz einfache Sichtweise der europäischen Denkweise näher bringen. Deshalb wird hier aus westlicher Sicht von sechs Säulen der Ayurveda gesprochen. Steigt man tiefer in die Philosophie und Heilkunde der Ayurveda ein, greift dieser Artikel viel zu kurz. Zum Einstieg in die Materie und als kurze Vorebereitung auf einen Ayurvedaurlaub eignet er sich gut.

Doshas - die drei Prinzipien des Lebens

Das Prinzip der Doshas zu verstehen ist elementar wichtig, um Ayurveda als Heilkunst überblicken zu können. Zunächst wieder einmal die Worterklärung: Oft wird Dosha mit “Lebensenergie” übersetzt. Das ist falsch. Wörtlich bedeutet Dosha “Fehler”, was der ursprünglichen Bedeutung dieses Sanskritworts aber auch nicht gerecht wird, da wir im deutschen dafür einfach kein eigenes Wort haben. Gemeint ist sinngemäß “das, was Fehler/ Probleme verursachen kann”.  

Es gibt drei unterschiedliche Doshas, die alles Leben durchdringen:

Vata ist zuständig für alles, was mit Bewegung zu tun hat. Sei es die Bewegung der Organe, Wachstum, Beweglichkeit des Geistes und der Sinnesorgane und auch für die Regulierung der anderen beiden Doshas. Sein Element ist Äther bzw. Luft.

Pitta ist zuständig für alles was in irgendeiner Form mit Verbrennung zu tun hat. Deshalb ist seine Grundlage das Feuer. Pitta reguliert den Stoffwechsel, die Verdauung, den Wärme- und Hormonhaushalt, das geistige “Brennen” (Intellekt) und das emotionale.

Kapha ist zuständig für Strukturen: die Körperstruktur, Flüssigkeitshaushalt, Stabilität innerhalb der Strukturen unseres Körpers und für das Immunsystem. Ihm zugeordnet sind die Elemente Wasser und Erde.

Jeder Mensch ist mit der ihm eigenen Mischung an Doshas geboren, die seinen Normalzustand definieren. Meist wird das Konstitution genannt. Diese Mischung kann sehr unterschiedlich ausfallen. Geraten nun die Doshas relativ zum eigenen Normalzustand durcheinander, wird der Körper krank.

Das Ziel von Ayurveda ist, die eigene individuelle Norm wieder herzustellen. Deshalb ist das Eingangsgespräch mit dem ayurvedischen Arzt so wichtig. Dieser stellt über Fragebögen und bestimmte Diagnostikverfahren (z.B. die Pulsdiagnose) fest, wie der aktuelle Zustand der Doshas ist. Nach der Diagnose werden dann Therapien verordnet, die individuell auf den eigenen Zustand abgestimmt werden. Hieran kann man auch erkennen, ob es sich nur um ein Wellnessangebot handelt oder ein Angebot mit echtem medizinischem Hintergrund.

Die Ganzheitlichkeit des Individuums

In der Ayurveda ist ein Mensch immer eine Einheit aus seiner Seele/ Psyche, seinem Körper, seinen Sinnen und seinem Intellekt. Neben den Doshas besteht der Mensch nach ayurvedischer Lehre aus den sieben  Dhatus, den Basisstoffen (Rasa - Blutplasma, Rakta - rote Blutzellen, Mamsa - Muskelgewebe , Meda - Fettgewebe, Asthi - Knochengewebe, Maija - Knochenmark und Hirnsubstanz, Shukra - Fortpflanzungssubstanzen) und den drei Malas, den Abfallstoffen des Körpers (Fäkalien, Urin, Schweiß).

Angetrieben wird das Zusammenspiel zwischen Dhatus, Malas und Doshas über unsere inneren biologischen Motoren, die sogenannten Agni. Den Treibstoff für unsere inneren Agni - Ayurveda kennt derer dreizehn - liefert unser Essen. Jeder einzelner Bestandteil dieses komplizierten Zusammenspiels kann ein Individuum aus dem Gleichgewicht bringen und Krankheiten auslösen.

Das ayurvedische Krankheitsverständnis

Das Konzept “Krankheit” nach westlichen Maßstäben existiert in der Ayurveda nicht. Eine Krankheit resultiert nach ayurvedischen Maßstäben daraus, dass unsere individuelle Konstitution aus dem Gleichgewicht gekommen ist.  

Daraus ergeben sich drei wichtige Ansatzpunkte für die ayurvedische Medizin:

  • Ernährung und Lebensstil (Mithyaharavihara)

Das ist das, was man im Westen hauptsächlich unter Ayurveda versteht. Wir stören durch unsere Lebensweise unsere persönlichen Gleichgewichte von Vata Pitta und Kapha. Die Therapie besteht durch das Vermeiden der falschen und das Erlernen der richtigen Lebensweise.

  • Versagen unserer Intelligenz (Prajnaparadha)

Hier kommen wir dem Kern von Ayurveda näher: Was lässt uns so handeln, dass wir unser Gleichgewicht stören? Eine bloße Liste von verbotenen und erlaubten Lebensmitteln hilft in der Ayurveda nicht. Der Geist, die Seele, unser Innerstes muss begreifen, warum wir uns daran halten müssen. Der Intellekt alleine reicht da nicht aus. Hier spielt Yoga und Meditation eine große Rolle.

  • Unwissenheit (Avidya)

Das ist die tiefste Ebene von Ayurveda. Spirituell ausgedrückt können wir unser “Selbst” und “Nicht-Selbst” nicht mehr unterscheiden. Übersetzt bedeutet es, dass wir uns so daran gewöhnt haben, wie wir geworden sind, dass wir das, was wir sein sollten und können nicht mehr wahrnehmen können. Hier hilft v.a. Meditation. Es ist der am schwersten zu therapierende Bereich, da sich der Patient hier nur selbst helfen kann.


Das Ziel in der Ayurveda ist weniger das bekämpfen bereits existierender Erkrankungen, sondern die Vermeidung von Erkrankungen, indem man die ersten Anzeichen erkennt und entsprechend handelt. Ist eine Erkrankung bereits manifest, sucht ein ayurvedischer Arzt den Auslöser und versucht, diesen zu beseitigen, um damit der Krankheit Herr zu werden. 

An dieser Stelle sei auch angemerkt, das es in der Ayurveda keine "Schuld" gibt. Aus westlicher Sicht hört sich das fast so an: Du wirst nur krank, weil du falsch handelst in dienem Leben! Selber schuld! So ist das aber nicht in der Ayurveda. Verschiebungen in den Doshas geschehen einfach. Es gibt so viele äußere Einflüsse, für die man einfach nichts kann - sei es die Umwelt, die Art des eigenen Aufwachsens, unsichere Lebensumstände etc. Ayurveda möchte die eigene, innerer Kraft mobilisieren, um den Körper zu heilen oder zumindes ihn dahin zu bringen, wieder zu funktionieren. Was sehr oft gelingt, wo die Schulmedizin versagt.

Diagnostik in der Ayurveda

Wenn von ayurvedischen Medizinern die Rede ist, sind Ärzte gemeint, die ayurvedische Medizin in einschlägigen Universitäten studiert haben. Es sind i.d.R. keine Schulmediziner.

Für eine Diagnostik des Doshas-Zustands praktizieren die ayurvedischen Ärzte folgende Methoden:   

  • Beobachtung des persönlichen Konstitutionstyps des Patienten z.B. Farbe der Haut, Haare, Augen, Körperstruktur usw.

  • genaue Befragung im Hinblick auf das Ungleichgewicht der einzelnen Doshas

  • körperliche Untersuchung des Puls, Abtasten, Abklopfen und Abhören verschiedener Körperstellen, Urinuntersuchung

Die Diagnostik geht also weit über eine reine Symptombeschreibung hinaus. Der gesamte Mensch wird betrachtet. 

Die ayurvedische Ernährungslehre

Zunächst gibt es die allgemeinen Ernährungsregeln, wie:

  • nur bei Hunger essen, erst wieder essen, wenn die letzte Mahlzeit verdaut wurde
  • die Hauptmahlzeit mittags einnehmen
  • immer in Ruhe und im Sitzen essen
  • keine Völlerei
  • zum eigenen Konstitutionstyp passende Lebensmittel essen  
  • bei jeder Mahlzeit alle ayurvedischen Geschmacksrichtungen essen
  • keine natülichen Bedürfnisse wie Stuhlgang oder Aufstoßen unterdrücken
  • nur Wasser/Kräutertee trinken, wenn man durstig ist
  • Fleisch und Alkohol sollten mäßig konsumiert werden, vegetarische Ernährung ist nicht zwangsläufig notwendig.

Insbesondere dem Stoffwechsel (Dhatu) kommt besonderes Augenmerk in der ayurvedischen Ernährungslehre zu. In der Ayurveda glaubt man, dass die Art der Nahrung den Organismus direkt beeinflusst, da sich alles Gewebe aus der Nahrung bildet und sich alle Funktionen aufgrund der Nahrung aufrecht erhalten. Es gibt eine sehr detaillierte Theorie hinter der Ernährungslehre, die hier zu weit führen würde. Hier nur so viel: Lebensmittel werden in drei Klassen (Gunas) unterteilt: Lebensmittel, die die Lebensdauer und Zufriedenheit steigern (Sattva-Guna), Lebensmittel, die die Psyche überstimulieren und Aggressionen steigern (Rajas - Guna) und Lebensmittel, die negativ auf Lebensdauer und Zufriedenheit wirken (Tamas-Guna).

Wer sich wie ernähren sollte, wird durch die Konstitutionstypen festgelegt.

Therapieformen

Panchakarma:

Panchakarma ist eine Reinigungsmethode. “Panch” bedeutet fünf, “Karma” bedeutet im engsten Wortsinn schlicht “Tat” oder “Handlung”. Es gibt also fünf unterschiedliche Reinigungsmethoden, je nach individueller Erkrankung, Allgemeinzustand und Konstitutionstyp:

  • gezieltes Erbrechen (Vamana)
  • Abführen (Virecana)
  • Einläufe (Basti)
  • Nasen- und Stirnhöhlenbehandlung (Nasya)
  • Aderlass (Rakta Moksa).

Mit diesen fünf besonderen Handlungen werden dem Körper giftige Stoffe entzogen (im westlichen Raum gibt es da die Idee der “Entschlackung”, das ist sehr ähnlich). Ziel ist es, ein ausgeglichenes Verhältnis von Vata, Pitta und Kapha wieder herzustellen.

Unterstützt wird Panchakarma durch individuelle Kräutermedizin (Dravyaguna) und individuelle Ernährungstherapie.

Indikationen: Panchakarma ist - wie alles in der Ayurveda - nicht immer für alle geeignet. Bei vielen unserer hartnäckigen westlichen Zivilisationskrankheiten und chronischen Erkrankungen zeigt es allerdings sehr gute Wirkung. Empfehlenswert ist es bei Hauterkrankungen (z.B. Psoriasis), Verdauungsstörungen (die ganze Bandbreite - vom ab und zu mal Essen nicht vertragen bis hin zu Morbus Chron), die meisten Autoimmunerkrankungen (z.B Diabetes Typ 1), Impotenz, Störungen des Bewegungsapparates, Herzerkrankungen, Tinnitus und Schlaflosigkeit.

Dauer: Das kommt auf die Beschwerden an. Die Behandlungsdauer liegt irgendwo zwischen 3 und 12 Wochen.

Eine Panchakarmakur ist schwere Arbeit für den Patienten, die sich aber wirklich lohnt. Es ist eine umfassende Behandlung, die ärztlich begleitet werden muss und qualifizierte Therapeuten braucht. Aber es lohnt sich. Körper und Geist können sich auf ganzer Ebene erneuern.

Bitte beachten Sie hier, dass viele Erkrankungen nicht grundlegend geheilt können im schulmedizinischen Sinn, auch nicht mit Ayurveda. Sie können aber lernen, ihr Leben so einzurichten, dass die schlummernde Gefahr Sie nicht (sehr) beeinträchtigt und Sie so im ayurvedischen Sinne gesund sind.

Gesundheitserhaltungstherapie:

Das sind v.a. Massagen mit verschiedenen Zusätzen (Öle oder getrocknete Kräuter). Diese Anwendungen unterstützen die Blutzirkulation, die Muskeln helfen das seelische Gleichgewicht im Lot zu halten und eignen sich generell hervorragend für die Haut. Die Zusätze werden auf der ganzen Haut verteilt. Danach wird der Körper massiert, insbesondere werden die “Marma”, Energiepunkte des Körpers, stimuliert.

Unterstützt wird die Gesundheitserhaltung durch Ernährungstherapie.

Indikation: stressbedingte Probleme wie Schlaflosigkeit, Konzentrationsmangel, Müdigkeit, Kopfschmerzen und generelle Schwäche. Ideal sind diese Anwendungen für Menschen, die viel im sitzen arbeiten.

Dauer: von einzelnen Sitzungen bis hin zu mehrwöchigen Kuren 

Verjüngungstherapie

Hier geht es um weit mehr als nur Schönheit und Jugendlichkeit. Der ayurvedische Hintergrund einer Verjüngungstherapie ist die Verhinderung von Leid, der duch das Altern entsteht. 

Bei der Verjüngung geht es im Ayurveda wieder zentral um den Stoffwechsel. Das Ziel ist nur anders als beim Panchakarma allein die Vorsorge. Körper, Geist und Seele sollen nicht weiter altern. Die Haut soll verbessert und alle Körperfunktionen gestärkt werden, um ein langes Leben bei guter Gesundheit zu erreichen. Oder ayurvedisch ausgedrückt: Ziel ist das individuell ausgeglichene Verhältnis von Vata, Pitta und Kapha so lange wie möglich beizubehalten. Die Idee hinter eine Verjüngungstherapie ist, dass man über eine Stärkung des Immunsystems, guter Ernährungsweise und Ausleitung von Giftstoffen den den Alterungsprozess der Zellen verlangsamen kann.

Im Grunde ist eine Verjüngungskur eine Schnittmenge aus Panchakarma, Gesundheitserhaltung und einer Schönheitskur. Erreicht wird die Verjüngung medizinisch über Körpermassagen mit Kräuterzusätzen, Kräutermedizin, Kräuterdampfbädern und Reinigungstherapien aus dem Panchakarmabereich. Spirituell erreicht man die Verjüngung über Yoga und Meditation.

Die Schönheitskur wurde noch nicht gesondert erwähnt. In Teilen kann man sich eine ayurvedische Schönheitskur ganz klassisch vorstellen. Mit Körperpackungen, Gesichtsmasken, Ölmassagen, alles mit entsprechenden ayuverdischen Zusätzen und dem Ziel, die Doshas wieder in Einklang zu bringen durch entsprechende Stimulierungen.

Zur Schönheitskur gehört auch das Schlankheitsprogramm. Und das unterscheidet sich doch sehr von dem, was man in der westlichen Welt darunter versteht. Diese Behandlung beinhaltet kraftvolle medizinische trockene und ölige Kräutermassagen, Dampf- und Kräuterbäder sowie unterschiedliche Medikamente auf Pflanzenbasis, die zur Verbesserung des Stoffwechsels führen sollen. Eine spezielle ayurvedische Diät muss während der Behandlungsdauer eingehalten werden. Dieses Programm stützt sich vor allem auf folgende Punkte:

  • Verbesserung der Stoffwechselvorgänge in Zusammenhang mit Fettleibigkeit

  • Erhaltung des Gleichgewichts von Hormonen im Körpersystem

  • Vernichtung der überschüssigen Körperflüssigkeiten, die sich angesammelt haben

  • Stimulierung des Blutkreislaufes zur Vermeidung weiterer Fettanlagerungen.

Auf dieser Basis erfolgt auch die Anti-Cellulitis Behandlung.

Indikationen: Für jeden als jährliche Kur geeignet.

Dauer: 1 - 3 Wochen

Die Anwendungen und Therapien im Einzelnen

Wir westlich geprägten Meschen brauchen ja immer eine Auflistung, was wogegen wirkt und wie lange es dauert. Ganz so stringent kann man das in der Ayurveda eigentlich nicht machen, da die Behandlung immer auch auf den individuellen Konstitutionstypen ankommt. Wir stellen trotzdem mal eine solche Liste zusammen, um Anhaltspunkte zu geben. Darunter gibt es ein Glossar, in dem kurz erklärt wird, was hinter den ayurvedischen Begriffen steckt.  

Name der Krankheit Behandlungen Empfohlene Behandlungsdauer
Arthritis Dhara / Kashaya Vasthi / Pizhichil / Swedanam 21 - 30 Tage
Bronchiale Krankheiten Kashaya Vasthi / Rasayana / Snehpanam / Swedanam Thakra / Dhara / Udwarthanam / Vamanam / Viraechanam 21 - 30 Tage
Brust- oder Gebärmutterkrebs Abhängig vom Krankheitsbild, spezielle Behandlungen werden nach der Untersuchung des Patienten festgelegt. Behandlungsdauer variiert je nach Intensität der Krankheit
Diabetes Kashaya Vasthi / Snehpanam / Thakra Dhara / Udwarthanam / Vamanam / Viraechanam 14 - 28 Tage
HNO Beschwerden (Hals, Nase, Ohren) Karma pooranam / Nasyam / Gandoosham / Sirodhara / Viraechanam / Kashaya Vasthi 14 - 28 Tage
Epilepsie Thakra Dhara / Swedanam / Vamanam / Viraechanam / Kashaya Vasthi 21 - 60 Tage
Gesichtslähmung Kashaya Vasthi / Nasyam / Sirodhara / Sirovasthi 14 - 21 Tage
Unfruchtbarkeit Kashaya Vasthi / Sneha Panam / Uthara Vasthi / Vamanam / Vireachanam 45 - 60 Tage im Abstand von 8-10 Monaten. Zwei oder drei Behandlungen können notwendig sein.
Untere Rückenschmerzen Chavutty uzhichil / Ela kizhi / Katee tharpanam / Mathra vasthi /Navara Kizhi / Podi kizhi 14 - 21 Tage
Migräne Kashaya Vasthi / Nasyam / Sirodhara / Sirovasthi / Vamanam / Viraechanam 14 - 21 Tage
Neurologische Beschwerden Sirodhara / Special Kashaya / Vasthi / Pizhichil 45 - 60 Tage
Fettleibigkeit Udwarthanam / Mathra Vasthi / Swedanam / Kashaya Vasthi 21 - 45 Tage
Schuppenflechte Kashaya Vasthi / Navara Kizhi / Pizhichil / Podi Kizhi / Snehpanam / Thakra Dhara / Vamanam / Viraechanam 45 - 60 Tage
Nebenhöhlenentzündung Nasyam / Sirovasthi / Sirodhara / Vamanam 14 - 21 Tage
Sportverletzungen Abhyangam / Chavutty  Uzhichil, gezielte Behandlung je nach Verletzung 30 Tage

 

Abhyanga - traditionelle, ayurvedische Ganzkörpermassage mit zwei Massagetherapeuten.

Chavutti uzhichil - Bei dieser Art der Massage verwendet der Threapeut seine Füße zum Massieren, nicht die Hände.

Dhara - Stirnguss aus Öl, Buttermilch und individuell benötigten Zutaten. Dauer 45 - 90 Minuten. Häufig in Verbindung mit Ganzkörpermassagen.

Ela kizhi - heilende Massage gegen Schmerzen im Rücken.

Gandoosham - Gurgeln mit warmen, medizinischen Getränken.

Karma pooranam - nachdem der ganze Körper eingeölt wurde, wird der Körper mit Kräuterdämpfen (je nach individueller Problemstellung) behandelt. Durch das Schwitzen werden Schadstoffe aus dem Körper geleitet.

Kashaya Vasthi - ein Einlauf aus Sud, Honig, Öl und Kräutermedizin mit Hilfe eines “Vasthi Yanthram” (ein Gerät aus der ayurvedischen Medizin). Nach dem Einlauf folgt ein Kräuterbad mit Milchreis und Zucker.

Katee tharpanam - aus einer speziellen Paste wird der betroffene Teil ihres unteren Rückens abgegrenzt. Speziell zubereitetes, warmes, medizinisches Öl wird in diesen Bereich gegeben und wirkt 45 Minuten ein.

Nasyam - Gesichtsmassage, Warmpackung, danach werden medizinische Öle, Kräuterauszüge oder Ghee durch die Nase verabreicht. Gut bei Nasennebenhölenbeschwerden, Kopfweh, Schulterverspannungen, seelischen Beschwerden und Tinnitus.

Navara Kizhi - Zuerst wird der ganze Körper eingeölt. Danach wird er zum Schwitzen gebracht, indem Baumwollpacken mit gekochtem medizinischem Kräuterreis auf ihren Körper geklopft werden. Damit soll der Körper zum Schwitzen gebracht werden.

Pizhichil - Der ganze Körper wird immer wieder mit warmem Öl begossen während er von 2 TherapeutInnen massiert wird.

Podi kizh/Podikizhi - Eine Massage mit Kizhitechnik. Verwendet werden medizinisches Getreide und Öle.

Rasayana  - Einnahme von Rasayanapflanzen (z.B. Amalakifrucht).

Sirodhara - gleichmäßiger Stirnguss mit Kräuteröl.

Sirovasthi - ein Kopfguss mit Hilfe eines hutartigen Kopfaufsatzes. Das individuell abgestimmte Öl wirkt etwa 30 Minuten ein. Ziel ist eine tiefe Entspannung.

Snehpanam - medizinische Öle oder Ghee werden für 8 - 12 Tage eingenommen. Snehapam wird als Vorbereitung für Reinigungskuren genommen oder auch direkt als Therapie.

Swedanam - reinigendes, ausleitendes Schwitzen in einem Kräuterdampfbad mit individuell angepassten ayurvedischen Kräutern. Gut nach Abhynangam.

Thakra Dhara - Stirnguss mit Buttermilch.

Udwarthanam - eine vitalisierende Ganzkörpermassage mit individuellen Kräutern, Getreide und Sesamöl, die den Stoffwechsel anregt. Gut bei Fettleibigkeit und Cellulite. Regt die Lymphe an.

Vamanam - Therapeutisches Erbrechen, um Toxine aus dem Körper zu leiten.

Viraechanam - Einnahme von abführenden Kräutern, um Toxine aus dem Dünndarm, Dickdarm, Nieren, Leber, Magen und Milz zu leiten.