So. dann schreibe ich mal weiter. Ich bin zuversichtlich, dass es keinen Teil 3 geben wird zu diesem Pongal fest :)

Nun, es war der Vakisal Pongal, der wichtigste und höchste der 4 Pongaltage. Wir brachen früh aus Mamallapuram auf, um rechtzeitig um 8.00 Uhr in dem kleinen Dorf zu sein. So erlebten wir noch die Vorbereitungen für den Höhepunkt des Festes mit. Der Hof wurde geschmückt, die Feuerstelle wurde vorbereitet und es wurde ein Schild gemalt, auf dem übersetzt “Frohes Pongal” stand:

Pongal

Wir standen einfach dabei, haben das geschäftige Treiben beobachtet und unsere Reiseleitung erklärte alles. Besonders eindrücklich sind mir die Farben in Erinnerung geblieben. Die Frauen waren bunt und prächtig gekleidet. Die Höfe waren eigentlich nur mit natürlichen Materialien geschmückt, aber SO bunt!

Pongalschmuck

Pongalschmuck

Vorbereiten der neuen Feuerstelle  

Sogar das Lachen auf den Gesichtern der Menschen wirkte bunt. Irgendwann waren die Vorbereitungen zu Ende und mir schien es, dass sich das ganze Dorf hier versammelt hatte, um an dem wichtigsten Ereignis von Pongal teilzuhaben: Dem Pongalkochen. Um für das kommende Jahr Wohlstand, Glück und Überfluss zu symbolisieren, muss das Essen unbedingt überkochen (wie praktisch, dass das draußen geschieht). Wir alle starrten gemeinsam auf die neue Feuerstelle, die von riesigen Stangen Zuckerrohr eingerahmt war. Wir warteten, starrten immer gebannter und da! Es kochte über und mit einemal rief die vorher erstaunlich stille Masse fröhlich:”Pongal! Pongal!” Wir natürlich mit. Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass überkochender Milchreis mich so in den Bann ziehen könnte!

Der spannende Teil der Zermonie beginnt.

 

Yana beim Pongalrühren

Es folgten Vorstellungen diverser regionaler Künste die die Einheimischen voller Stolz uns Gästen präsentierten. Am beeindruckendsten fand ich eine Frau, die den Pongaltopf im Nacken balancierte. Der schwere Topf war nur gesichert durch Ketten, die mit Nadeln an ihren Augen befestigt waren. Schwer zu beschreiben, seht selbst:

 Danach wurden wir zu einem traditionellen Pongalwettkampf eingeladen. Ein tönerner Topf hängt an einer Schnur. Jeder, der mitspielen will, bekommt einen Stock und ihm werden die Augen verbunden. Ziel ist es, als erster mit dem Stock den Tontopf zu zerbrechen. Da musste ich natürlich mitmachen! Da diese Schnur 10 Meter lang ist und man nur eine Minute Zeit hat, ist es wirklich nicht leicht. Ich fürchte, ich habe bei meinem Versuch für einiges Gelächter gesorgt. Geschafft habe ich es natürlich nicht! Ich dachte nur nachdem die Binde wieder ab war : ‘’Ah wie schön wenn man sieht was man zum Glück zerbrechen muss’’

Hier ging mein Glück an mir vorbei

Zu guter letzt durften wir dann noch das speziell für uns vorbereitete Festessen genießen: Tal. Das wird auf Bananenpalmenblättern serviert und es gibt viele Beilagen zum Reis. Danach gab es noch etwas Ein Hochgenuss! Und danach gab es mein Lieblingsdessert...Payasam...der Duft steigt gerade in meiner Erinnerung auf. Lecker! 

Für 2016 werden wir auch eine Reise zum Pongalfest anbieten. Das muss man einfach mal erlebt haben. Mein Erlebnis ist schon etwas länger her, aber ich zehre noch heute davon.