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Nagaland - Die Ur-Schönheit Indiens

Ort: Nordostindien
Urlaubsart: Kultur | Natur | Aktiv
Saison: Oktober - März

Seinen Namen erhielt der Bundesstaat nach der Volksgruppe der Naga, die hier rund 83% der Bevölkerung bilden. Der Bundesstaat gehört zu den so genannten "Sieben Schwesterstaaten". Im Norden grenzt Nagaland an die Bundesstaaten Arunachal Pradesh, im Westen an Assam und Manipur. Im Osten hat es eine Landesgrenze zu Myanmar. Nagaland ist in sieben Distrikte unterteilt. Die Landschaft ist hügelig, zerklüftet und von Bergen geprägt. Der höchste Berg ist der Saramanti mit einer Höhe von 3.840 m. Die Bergregionen sind oft bewaldet, während zahlreiche Terrassenfelder charakteristisch für die Region um Angami sind. Die wichtigsten Flüsse von Nagaland sind Dhansiri, Doyang, Dikhu, Tizu und Melak. Zwischen Juni und September kommt es in dem Bundesstaat zu sehr starken Regenfällen. Die Hauptstadt von Nagaland ist Kohima. Die offizielle Landessprache ist Englisch.

Karte von Nagaland

Im Norden grenzt Nagaland an die Bundesstaaten Arunachal Pradesh, im Westen an Assam und Manipur. Im Osten hat es eine Landesgrenze zu Myanmar. Nagaland ist in sieben Distrikte unterteilt. Die Landschaft ist hügelig, zerklüftet und von Bergen geprägt. Der höchste Berg ist der Saramanti mit einer Höhe von 3.840 m.

Der Osten Indiens ist im wesentlichen von einem tropischen Klima geprägt. Man unterscheidet dabei grob zwischen 3 Hauptjahreszeiten: Sommer (von Mitte Februar bis Juni), die Regenzeit des Monsun (von Juli bis Oktober) und Winter (von November bis Mitte Februar). Während die durchschnittliche Sommertemperatur selten 35°C überschreitet, sinkt die Temperatur im Winter (besonders im Januar) kaum unter 20°C. Natürlich variiert das Klima regional, so dass es in den höher gelegenen Gebieten im Sommer nicht so heiß und schwül ist wie in der Küstenebenen, sondern etwas kühler und trockener. Vor allem der Südwest-Monsun liefert den für die Landwirtschaft benötigten Regen. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt bei 1.800 mm pro Jahr. Der Regen ergießt sich lokal aber sehr unterschiedlich: So liegt die Niederschlagsmenge in den Ost-Ghats von Orissa zum Beispiel weit über dem Mittelwert, wohingegen die Region um den Chilika-See im selben Bundesstaat mit durchschnittlich 90 mm Regen pro Jahr zu den trockensten Gebieten Ost Indiens zählt. 
Die optimale Reisezeit liegt nach allgemeiner Ansicht zwischen Oktober und März. Dann ist es Winter und die Temperaturen sind angenehm. Nachts wird es zwar kühl, aber die Tage sind erträglich warm. Auch die Niederschlagsmengen halten sich in Grenzen.  



Hornbill Fest: Dieses Fest hat seinen Namen nach dem hier vorkommenden Nashornvogel erhalten. Das Fest findet jährlich in der ersten Dezemberwoche für die Dauer von einer Woche in der Kisama Erinnerungsanlage (Heritage Komplex) - etwa 8 km von Kohima entfernt - statt. Es werden hier Kunsthandwerksarbeiten, Lebensmittel, Gemälde, Holzschnitzereien und Skulpturen angeboten. Zudem finden Spiele, Zeremonien, traditionelle Kunstdarbietungen, Konzerte, Modenschauen, und Sportveranstaltungen wie Ringen oder Bogenschießen statt.

Das hiesige Museum gibt einen umfassenden Überblick über die Geschichte, Lebensweise, Kleidung, das Handwerk und sogar die Musik der verschiedenen Stämme der Region. Man erfährt hier auch einiges über die mögliche Herkunft  der Naga, die wahrscheinlich ursprünglich von der Insel Sumatra in Indonesien stammen.

Katholische Kathedrale: Dieses Gotteshaus der Katholiken von Kohima und Umgebung ist besonder bekannt für das größte hölzerne Kreuz von ganz Indien. Die Kirche wurde 1991 geweiht. Katholische Besucher finden hier Gelegenheit zum Besuch eines Gottesdienstes. Das Gotteshaus ist die Bistumskirche der Diözese Kohima. Das Bistum wurde im Januar 1973 durch Papst Paul VI. (1897-1978) als Bistum Kohima-Imphal errichtet und am 28. März 1980 in die Bistümer Kohima und Imphal geteilt und 1995 Kohima dem Erzbistum Imphal als Suffraganbistum unterstellt. 1986–1991 wurde die Kathedrale in Kohima erbaut. Ihre Architektur zitiert Elemente aus der traditionellen Bauweise der Region. Die Kathedrale ist Maria Hilfe der Christen geweiht.

Die Naga: Vierzehn große Stammesgruppen gibt es in Nagaland. Die meisten von ihnen leben in Dörfern hoch oben auf den Bergkämmen. Naga-Krieger waren lange Zeit im ganzen Nordosten gefürchtet und respektiert - die Kopfjäger sind noch immer in lebendiger Erinnerung. Ursprünglich kamen die Naga aus dem nordöstlichen Tibet, wanderten dann durch den Südwesten Chinas nach Myanmar, Malaysia, Indonesien und in das östliche Assam. Sie sind erfahrene Bauern, die je nach Höhe und Lage der Terrassen bis zu 20 verschiedene Arten von Reis anbauen.
Die Naga unterscheiden zwischen der Seele, dem himmlischen Körper und dem Geist, einem übernatürlichen Wesen. Die menschliche Seele wohnt im Nacken, im Kopf der Geist, der über große Macht verfügt und Glück bringt. Die Häupter der Feinde und der gefallenen Kameraden wurden einst gesammelt und zu jenen der Vorfahren gelegt. Einige Stämme schmückten ihre Gesichter mit tätowierten gewundenen Hörnern als Zeichen ihrer Kopfjagderfolge. Die Köpfe wurden in dem Haus des Dorfes aufbewahrt, in dem sich die Männer versammelten (morung) und das auch als Schlafstätte für die Junggesellen diente. Fantastische Tierschnitzerein, Elefantenköpfe und Stoßzähne gehörten ebenfalls zur Ausstattung - Beispiele dafür sieht man noch in vielen Dörfern. Die Naga bauten Megalithen, die an den Zugängen zu ihren Dörfern errichtet wurden. Sie verkörperten ihre Erbauer nach deren Tod. Menhire, unbehauene Steinsäulen, wurden zu Ehren des Ruhmes und der Großzügigkeit oder zur Verbesserung der Fruchtbarkeit eines Feldes paarweise oder in langen Zweierreihen aufgetsellt. Die Beziehungen zwischen den Geschlechtern werden traditionell mit großer Offenheit und Gleichberchtigung geführt.
Obwohl jeder Stamm einen eigenen Dialekt pflegt, ist aus den verschiedenen Naga-Sprachen und dem Assamesischen eine Mischform entstanden: die gemeinsame Sprache Nagamesisch.



Dimapur ist mit rund 125.000 Einwohnern die einwohnerreichste Stadt des Bundesstaates, aber nicht die Hauptstadt. Der Dimapur Jain Tempel wurde 1947 errichtet und ist dem Gott Mahaveer gewidmet. Der Tempel besitzt eine architektonisch beeindruckende Struktur und einige komplizierte Glasarbeiten. Kali Tempel (Dimapur Kalibari) ist der Gottheit Kali gewidmet. Er wurde im Jahr 1956 hier in Dimapur errichtet. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Tempels im Jahr 2006 wurde er um eine Bücherei und einen Erste-Hilfe-Service erweitert. Hier findet man noch Ruinen des Dimasa (Kachari) Königreichs (Dimasa Kingdom). Dieses Königreich bestand vom 13. Jahrhundert bis 1854 und hatte seinen Hauptsitz in Assam.

Kohima ist die Hauptstadt von Nagaland und hat rund 80.000 Einwohner. Die Stadt und ihre Umgebung waren im Zweiten Weltkrieg Schauplatz blutiger Kämpfe der Briten gegen die Japaner. Mit Unterstützung indischer Truppen war es 1944 gelungen, hier den Vorstoß der Japaner nach Indien zu beenden. Früher befand sich hier eine Siedlung der Angamis - ein Stamm der Nagas - von der in der Innenstadt noch einige Überreste zu sehen sind.
Der hiesige Soldatenfriedhof (War cemetry) erinnert mit seinen Gräbern von 1.420 Gefallenen an diese furchtbare Zeit. Der Kriegsfriedhof liegt auf dem Garrison Hill -  einem wichtigen Schauplatz der damaligen Kämpfe. Die Verse “When you go home / tell them of us and say / for your tomorrow / we gave our today” zieren die Gedenkstätte der 2nd British Division und sind sind unter "Kohima Poem" weithin bekannt geworden. (Wenn du heimkommst, berichte von uns und sage, dass wir für das Morgen unser Heute hingegeben haben). Hinweis: Die Verse erinnern ein wenig an die Verse "Wanderer kommst du nach Sparta berichte dort, du habest uns hier liegen sehen, wie das Gesetz es befahl" - anlässlich der mehrtägigen Schlacht bei den Thermopylen um den 11. August 480 v. Chr.! Friedrich Schiller hatte  sie aus dem Griechischen von dem Dichter Simonides von Keos (556-468) ins Deutsche übersetzt. Die Verse findet man noch heute eingemeißelt über dem Thermopylen-Pass.

Japfü Peak: Der 3.048 m hohe Berg liegt rund 15 km südlich von Kohima. Er ist nach dem 3.840 m hohen Saramanti der zweithöchste Berg des Bundesstaates. Der Berg ist ein beliebtes Trekkingziel und der Sonnenuntergang mit seinen wunderbaren Farbspielen bringt viele Menschen, die ihn auf dem Gipfel erleben, geradezu einen inneren Frieden. Aber man findet hier am Fuß des Berges den höchsten Rhododendron mit einer Höhe von etwa 33 m, der damit in das Guinnes Buch der Rekorde gelangte.

Kohima Village: Sehr sehenswert ist Kohima Village (Barra Basti), das zweitgrößte Dorf in Asien, in das man durch ein besonderes und imposantes Tor gelangt. Das Tor ist  mit Motiven von Kämpfern, Waffen und einem Bison verziert. Das Dorf liegt nordöstlich von Kohima.

Das Dorf Khonoma war im Jahr 1879 Schauplatz des Kampfes der Nagas gegen die britischen Kolonialherren. Drei alte Befestigungsanlagen geben noch einen Eindruck von den damaligen Kämpfen. Das Dorf liegt ca. 20 km westlich von Kohima. In unmittelbarer Nähe liegt das Hochtal Dzukou Valley, das bei Trekkern sehr populär ist.



Tragopan Schutzgebiet: Dieses Schutzgebiet (Sanctuary) wurde 1989 durch den Dorfrat des Angami-Stammes errichtet, anfangs um  eine wichtige Wasserquelle des Dorfes unter Schutz zu stellen. Das Schutzgebiet befindet sich etwa 15 km südwestlich von Kohima an der Grenze zum Bundesstaat Manipur im Süden. Es umfasst einen Teil des Dzukou Tales, durch den der Dzukou, ein Nebenfluss des Flusses Barak, fließt. Das Schutzgebiet ist berühmt für seine zahlreichen Vögel. Zudem findet man hier noch u.a. die folgenden Säugetiere: Bärenmakaken, Gibbons, Leoparden, Muntjakhirche, Nebelparder, Plumploris (eine Primatenart), Serows (Ziegenantilope) und Wildschweine.

Der Intaki Nationalpark wurde im Jahr 1993 eröffnet und umfasst eine Fläche von rund 202 km². Der Park befindet sich im Distrikt Peren mit der gleichnamigen Distrikthauptstadt. Hier kann man die einzigen Gibbons in ganz Indien finden. Zudem leben hier u.a. Elefanten, Faultiere, Gleithörnchen, goldene Languren, Schleichkatzen, Tiger, Warane, Weißbrauengibbons, Wildbüffel, Wildhunde, Wildschweine sowie Zibetkatzen. Die Schleichkatzenart Fleckenmusang ist besonders bei der Produktion des extrem teuren Kaffees Kopi Luwak bekannt geworden. Unter den hiesigen Vögeln findet man u.a. Eisvögel, Fasane, Nashornvögel sowie Schwarzstörche. Der Park mit seinen Bergen, Klippen und Tälern eignet sich hervorragend für Camping, Wandern und Sightseeing.